Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Mobilitätskonzept bei der ExtraSchicht: Regionale Zusammenarbeit und nachhaltige Mobilität

Im Interview: Oliver Wittke, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR)

Herr Wittke, die ExtraSchicht gilt inzwischen nicht nur als kulturelles, sondern auch als logistisch beeindruckendes Ereignis. Würden Sie sagen, dass sich die Veranstaltung zur „Mobilitäts-Schau“ entwickelt hat?

Absolut. Die ExtraSchicht ist seit über 20 Jahren in unserer Region ein Beispiel dafür, wie der ÖPNV mit einer Großveranstaltung verschmelzen kann und dabei Menschen, Orte und Erlebnisse miteinander verbindet. Unser eigens für die Veranstaltung konzipiertes Mobilitätssystem bildet das Rückgrat der ExtraSchicht, da der ÖPNV nicht nur als Transportmittel dient, sondern selbst zum Teil des Erlebnisses wird.

Worin liegt ihrer Meinung nach die besondere Stärke dieses Mobilitätskonzeptes?

Das Mobilitätskonzept zur ExtraSchicht ist eines der größten für eine derartige Veranstaltung in Deutschland. In diesem Jahr werden wieder insgesamt 120 Busse, Straßenbahnen und Stadtbahnen von elf kommunalen Verkehrsunternehmen und deren Partnern auf die Straße bzw. Schiene gebracht. Das Besondere: Viele Linien sind Stadtgrenzen überschreitend unterwegs. Dafür arbeiten die Verkehrsunternehmen eng zusammen, unterstützen sich gegenseitig und eignen sich teilweise speziell für die ExtraSchicht neue Routen außerhalb ihres eigentlichen Einsatzgebietes an. Das ist ein Paradebeispiel für den Verbundgedanken in unserer Region.

Wie lange im Voraus beginnt die Planung für ein solches Mobilitätskonzept?

Alle beteiligten Akteure können wohl bestätigen: Nach der ExtraSchicht ist vor der ExtraSchicht. Sobald die Veranstaltung vorbei ist, beginnen unsere Verkehrsplaner gemeinsam mit der Ruhr Tourismus GmbH mit den Vorbereitungen für das Folgejahr. Wenn die Spielorte feststehen, geht es in die Detailplanung mit den Verkehrsunternehmen: Die sinnvollsten Verbindungen zwischen den Spielorten müssen gefunden, Fahr- und Einsatzpläne für die Busfahrerinnen und Busfahrer erstellt und auch Herausforderungen wie Personalmangel und Baustellen auf der Schiene und im Stadtverkehr berücksichtigt werden. Ein planerischer Kraftakt, den alle beteiligten Akteure in jedem Jahr unter großem Einsatz meistern.

Was macht Sie am meisten stolz, wenn Sie an die ExtraSchicht denken?

Dass der ÖPNV eine ganze Region in einer Nacht bewegt. Niemand muss mit dem Auto anreisen und seine Zeit mit nervenaufreibender Parkplatzsuche verbringen. Wir zeigen, wie eine klimafreundliche und flexible Mobilität auf großer Fläche funktionieren kann.
Und ich denke, die Zahlen sprechen für sich: Wir verbinden 34 Spielorte auf rund 320 Kilometern Liniennetz. Mehr als 18.000 Kilometer werden an diesem Abend zurückgelegt – das entspricht knapp einer halben Weltumrundung! Jedes Mal aufs Neue eine beeindruckende Zahl, die zeigt, wie viel Planung und Engagement hinter der ExtraSchicht stecken.

Die Mobilität wird zunehmend digitaler. Gibt es Ideen, die ExtraSchicht auch hier weiterzuentwickeln?

Wir setzen bereits seit einigen Jahren stark auf die smarte Begleitung der Besucherinnen und Besucher: Mit unserer App und der Echtzeit-Fahrplanauskunft können sich Menschen sehr spontan durch die Nacht bewegen. Für die fernere Zukunft ist es zudem spannend zu überlegen, ob sich dynamische Routenempfehlungen auf Basis von Besucherströmen umsetzen lassen könnten. Also: Wo ist gerade viel los? Wo ist es entspannter? Damit könnten wir das Mobilitätserlebnis noch persönlicher machen.

Worauf freuen Sie sich bei der diesjährigen ExtraSchicht am meisten?

Die ExtraSchicht ist in jedem Jahr ein besonderes Highlight im Terminkalender – sowohl für den VRR als Veranstaltungspartner als auch für mich persönlich. Als Kind des Ruhrgebiets und gebürtiger Gelsenkirchener freue ich mich in diesem Jahr aber besonders, dass mit der Kampfbahn Glückauf ein neuer Spielort in meiner Heimatstadt dabei ist.

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28. Juni 2025
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